Von den Anfängen bis heute
Bis in die Mitte der 1980er Jahre wurde Zivilschutz praktisch ausschließlich als „Schutz der Zivilbevölkerung vor kriegerischen Ereignissen“ verstanden. Der Zivilschutz war als Kern der „Zivilen Landesverteidigung“ in das Konzept der Umfassenden Landesverteidigung integriert, dem die Ost-West-Konfrontation zu Grunde lag.
Über die Initiative des Bundesministeriums für Inneres wurde jedoch schon 1985 begonnen, dem Zivilschutz in Österreich ein neues Leitbild zu Grunde zu legen. Zivilschutz wurde zunehmend auf den Schutz vor zivilen Katastrophen ausgerichtet, der militärische Aspekt trat in den Hintergrund. Auch dem Selbstschutz und der Aufklärung der Bevölkerung über Selbstschutzmaßnahmen wurde ab diesem Zeitpunkt wesentlich mehr Beachtung geschenkt.
Mit der Beendigung des Kalten Krieges haben sich die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen stark gewandelt. An die Stelle eines klar erkennbaren, militärisch dominierten Bedrohungsbildes ist eine komplexe Mischung von Gefahren getreten. Globale sicherheitspolitische Herausforderungen sind heute etwa die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen, der internationale Terrorismus, organisierte Kriminalität, Umweltprobleme, technologische Risken, Epidemien und anderes.
Vor diesem Hintergrund hat der österreichische Nationalrat am 12. Dezember 2001 eine neue Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin verabschiedet, die auf die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen Bedacht nimmt. Bei der Umsetzung dieser Doktrin wird dem Zivilschutz weiterhin eine wesentliche Rolle im Rahmen der der „Inneren Sicherheit“ zugeschrieben.
Quelle: Bundesministerium für Inneres, Abteilung II/4
(Zivilschutz, Krisen- und Katastrophenschutzmanagement)