Chronik
Um 1880 wurden in Niederösterreich die meisten freiwilligen Feuerwehren gegründet. Auslösendes Ereignis für die Gründung der freiwilligen Feuerwehr Raggendorf war der Brand von 3 Scheunen: Hauptstraße Nr. 19 (Haus Mötz), Hauptstraße Nr. 23 (Haus Romstorfer) und Hauptstraße Nr. 25 (Haus Eckelhart).
Die Gründung erfolgte 1884
Das erste offizielle noch erhaltene Sitzungsprotokoll stammt vom 3. Feber 1888
Die Mitglieder bei der Gründung:
Hauptmann | Josef Vogt | Kellergasse 4 |
Hauptmann Stellvertreter | Johann Müllner | Hauptstraße 24 |
Zugführer | Josef Eckelhart | Hauptstraße 25 |
Mathias Eigl | ||
Requisitenmeister | Andreas Platt | Matznerstraße 18 |
Schriftführer | Franz Hager | Mühle zw. Ragg. und Rey. |
Weitere Mitglieder | Johann Eder | Knecht |
Lorenz Vogt | ||
Peter Müllner | Am Weingartenberg 8 | |
Leopold Witschka | Matznerstraße 6 | |
Franz Rath | Hauptstraße 22 |
Feuerwehrhäuser
Mittlerweile ist die Feuerwehr Raggendorf schon über 10 Jahre im 3. Zeughaus untergebracht. Die beiden Älteren sind noch erhalten und befinden sich an der Kreuzung Matznerstraße - Postgasse, beim Simandlbrunnen.
1884
Fertigstellung des 1. Zeughauses an der Matznerstraße
unter Hauptmann Josef Vogt
1961
Fertigstellung des 2. Zeughauses an der Matznerstraße (vis a vis)
unter Kommandant Franz Nikendei
1997
Fertigstellung des 3. Zeughauses an der Auersthalerstraße
unter Kommandant Josef Hansy
Einsatzgeräte
Im Jahr 1902 wurde in Raggendorf eine Handspritze von der Firma Hekel aus Wien in Betrieb genommen. Eine Sanitätsgruppe konnte 1930 erstellt werden. 1945 wurde von der Firma Rosengbauer die erste Motorspritze Typ TS 8 in Betrieb genommen, die noch heute in Betrieb gehaltene TS 750 wurde 11 Jahre darauf angekauft. 1965 wurden die ersten Atemschutzgeräte angekauft.
Große Freude hatte man 1969, das erste Tanklöschfahrzeug, ein Opel Blitz, mit einem Tankinhalt von 1000 Litern wurde eingeweiht, weiters wurde zwei Jahre danach ein Greifzug bestellt. 1976 wurden 10 Feuerwehrmänner in die Wehr aufgenommen und neu eingekleidet. 1977 gab es eine Generalüberholung für die TS 750 und für die Einbaupumpe des TLF 1000 (Opel Blitz). Ein Handfunk- und ein Fahrzeugfunkgerät wurden im Jahre 1978 angeschafft.
1979 wurde von der OMV eine VW-Pritsche gekauft und zu einem Einsatzfahrzeug umgerüstet. Von 1980-1983 wurde ein Stromerzeuger 8 KVA, eine Mehrzweckleiter und für weitere 11 Neuaufnahmen deren Bekleidung sowie die komplette Mannschaft neue Einsatzanzüge bestellt.
Ein weiterer Höhepunkt der FF Raggendorf wurde 1985 beim 3. Abschnittsfeuerwehrtag seiner Bestimmung übergeben. Ein neues TLFA 2000 mit Hydraulikseilwinde, hydraulischem Rettungssatz, Flutlichtmast, sowie einem Kombiwerfer.
Zu Gast in Raggendorf
Der erste Bezirksfeuerwehrtag in Raggendorf wurde bereits im Jahre 1911 abgehalten. Der zweite Bezirksfeuerwehrtag in Raggendorf folgte 1963. 1985 freute sich die Feuerwehr Raggendorf über den 3. Bezirksfeuerwehrtag.
Anlässlich des 125 Jahr Jubiläums fand im Juni 2009 der Abschnittsfeuerwehrtag des Abschnittes Gänserndorf in Raggendorf statt.
Ortschronik
Raggendorf ist Bestandteil eines Verbandes der drei Ortschaften Matzen, Raggendorf und Klein Harras. Doch Raggendorf hatte im Laufe der Geschichte schon verschiedene Namen wie Raccindorf (1130) oder Reckendorf (1436).
Unter Karl dem Großen fand die erste Kolonisation der Umgebung statt. Raggendorf wird in den Landesarchiven um die Mitte des 11. Jahrhunderts erstmalig genannt. Um 1050 erfolgte die Nennung der Pfarrkirche zum hl. Agapit.
Der Protestant Christoph Zoppl von Haus kaufte 1556 Schloss und Markt Raggendorf. Zoppl kehrte samt der Gemeinde 1582 wieder zum Katholizismus zurück und bekam so ein Grab in der Pfarrkirche (Standbild an der Kirchenwand). 1907 wurde die Herrschaft Raggendorf von einem Konsortium polnischer Gütergeschlechter aufgekauft, aber im selben Jahr noch parzelliert und weiterverkauft. Den größten Teil erstanden die Raggendorfer Bauern. Das Schloss wurde 1980 vom Verein der Gartenfreunde in Wohnungen umgestaltet und ist heute im Besitz von Komm.Rat Erwin Klenkhart.
1560 erhielt Raggendorf das Marktrecht. Etwa um 1760 wurden die Häuser unter Maria Theresia erstmals nummeriert und 20 Jahre später erfolgte der Bau des Schulhauses neben der Kirche.
Im Jahr 1811 traf Raggendorf das schon oft befürchtete Unglück eines Ortsbrandes. Da es früher strohbedeckte Häuser gab, entstand ein großer Schaden (damals 143.693 Gulden). Leider gab es 1834 einen erneuten Dorfbrand, bei dem jedoch die Schule und das Schloss verschont blieben.
Um 1900 wurde Raggendorf zur Rebveredlergemeinde, was auch im 1967 verliehenen Marktwappen dargestellt wird.
1949 gelang die Erschließung des größten Erdölvorkommens Mitteleuropas im Raum Matzen, welches viele neue Arbeitsplätze mit sich brachte.